Buchholz in der Presse
28.08.2008 - RP online Mönchengladbach
Buchholz ist eines der wenigen Dörfer in NRW, die eine
Kirche besitzen und verwalten. Dass das so bleibt, darauf
legt die Honschaft Wert. Für 13 Euro Jahresbeitrag werden
Bewohner Mitbesitzer der Kirche und des Friedhofs.
Was passiert, wenn die Dinge anders laufen als angedacht,
sieht man in Buchholz. Eigentlich wollten die
Honschaftsbewohner um 1920 nur ein bisschen Geld sammeln,
um ein Ehrenmal zu errichten für die elf Buchholzer, die
im Ersten Weltkrieg umgekommen sind. Die Summe aber, die
sie am Ende im Spendentopf hatten, war groß.
So groß, dass aus dem geplanten kleinen Ehrenmal eine
amtliche Kapelle wurde. Bis heute gehören die Kirche und
der angrenzende Friedhof dem Kapellenbauverein ? und nicht
dem Bistum Aachen. Darauf besteht die Honschaft. 13 Euro
im Jahr bezahlen die Mitglieder des Vereins - davon wird
die Instandhaltung der Kapelle, die Pflege des Friedhofs
und die Möglichkeit, dort begraben zu werden, bezahlt.
Zwei Grundstücke stiftete ein Bauer dem
Kapellenbauverein: das, auf dem die kleine Kirche heute
steht und das gegenüber, Heimat des Spielplatzes und des
Bolzplatzes. Die Türen für die Buchholzer Kapelle kamen
laut Helmut Mai von einem jüdischen Händler aus
Düsseldorf. Die Fenster gaben die Buchholzer bei einem
Glaser aus Goch in Auftrag.
Bei einem Glaser in Goch wurden die Kirchenfenster der
Kapelle bestellt. Foto: Detlef Ilgner
Besonders ist auch die Geschichte des Turmes. Dem Schreiner der Honschaft gefiel das Türmchen auf der Kirchenspitze so wenig, dass er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf die Kirche kletterte und den Turm abbrach. Zu klein sei er gewesen, zu mickrig für Buchholz. ?Das war ein jähzorniger Mensch. Er hat aber auch einen neuen Turm gebaut?, sagt Helmut Mai.
Mitte der 70er Jahre musste die Kirche renoviert werden:
Das Bistum Aachen lehnte eine Finanzspritze ab,
schließlich gehöre die Kapelle dem Verein. ?Die Kirche
wollte, dass wir denen alles überschreiben, aber die
Buchholzer haben sich dagegen entschieden?, sagt Freddie
Willemsen, Vorsitzender des Kapellenbauvereins. Laut einer
Umfrage waren 70 Prozent der Buchholzer dafür, dass alles
beim Alten bleibt.
Mit dem Bistum hat der Verein einen Nutzungsvertrag über
99 Jahre abgeschlossen ? Messen werden in der Kapelle
gefeiert. ?Das Bistum kommt für alles auf, was man
braucht, um eine Messe zu feiern. Strom, Heizung, die
Kosten für den Küster und den Organist, das übernimmt
Aachen?, sagt Freddy Willemsen.
Heute ist den Buchholzern klar: Das, was ihre Eltern,
Großeltern und Urgroßeltern damals relativ günstig
erstanden haben, ist einiges wert. Der Christus-Corpus
(aus dem 17. Jahrhundert) und die Holztür mit dem Gitter
darin sind antiquarisch, das hat der Landeskonservator aus
Bonn bestätigt. Heute steht die Kapelle steht unter
Denkmalschutz. Sie gehört auch nach mehr als 80 Jahren
noch immer dem Kapellenbauverein Buchholz ? und genau so
soll es auch bleiben.
Quelle: RP
VON BARBARA GROFE - RP online Mönchengladbach
Buchholz (RPO). An die Winter seiner Kindheit erinnert
sich Heinrich Gerads heute noch ganz genau. Gefroren hat
er auf dem Meweshof in Buchholz, der Lehmboden machte
das große Haus von 1732 immer kalt. ?Sogar im Sommer
mussten wir lange Unterhosen tragen?, sagt Gerads und
lächelt. Seit einer Weile passiert wieder etwas im
Mewes-Hof: ?Vom Elternhaus trennt man sich nicht so
einfach.?
Immer am Wochenende ist der Internist in Buchholz,
arbeitet mit seinem langjährigen Freund Jupp Wild an dem
Hof. ?Ich kenne das Haus in- und auswendig ? aber Jupp
muss mir hier auch ganz viel zeigen?, sagt er.
Seine Frau soll auf dem Hof ein Atelier bekommen und ausstellen können, Heinrich Gerads möchte gern die Wochenenden in Buchholz verbringen. ?Ich will Bäume beschneiden, Obst ernten und den Rasen mit der Sense schneiden ? das ist für mich Erholung pur?, sagt der Internist und seine Augen leuchten.
Ganz wichtig bei der Renovierung: ?Wir möchten den bäuerlichen Charakter erhalten, das Haus funktionstüchtig gestalten und an alte Funktionen erinnern.? Die Patina des Alten möchte der gebürtige Buchholzer bewahren. Dazu gehört für den Mediziner auch, alte, noch vorhandene Materialien zu berücksichtigen.
Handwerker bessern die Dächer aus, erneuern Böden,
frischen die Lehmwände auf, bessern die Türen, die zu
den Ställen führen, aus. Wärmedämmung und Heiz-Systeme
werden auf den neuesten Stand gebracht. Altes will
Heinrich Gerads mit Neuem verbinden. In einem Jahr will
Gerads fertig sein mit der Renovierung seines
Elternhaus. In dem es dann ganz sicher nicht mehr immer
kalt ist.
Quelle: RP
VON BARBARA GROFE - 28.08.2008 - RP online Mönchengladbach
Buchholz (RPO). 85-mal gibt es Buchholz deutschlandweit, 156-mal in ganz Europa ? das weiß Helmut Mai. Mai ist Schriftführer des Vereins ?Freundschafts- und Förderkreis Buchholz?. Regelmäßig treffen sich die Bewohner der verschiedenen Dörfer, Treffpunkt ist immer in einem anderen Buchholz. Helmut Mai findet das großartig: ?Wer einmal mitgefahren ist, fährt immer wieder mit?, sagt er.
Den Verein gibt es seit 1991. Ein Paar aus Buchholz in der Nordheide hatte es sich Ende der 80er Jahre zur Aufgabe gemacht, durch die Nation zu reisen und jedes Buchholz, das es finden konnte, zu fotografieren. ?Daraus haben die beiden eine Ausstellung gemacht?, sagt Mai.
Am 3. Oktober 1991 lud das Paar aus der Nordheide die Vertreter von 30 Dörfern zu sich ein. ?Da wurde der Verein gegründet?, erzählt der Schriftführer. Nach und nach kamen immer mehr Dörfer dazu. Die meisten sind übersichtlich groß ? genau wie das Buchholz, das zu Mönchengladbach gehört.
Seit 2000 existiert der Freundschafts- und Freundeskreis Buchholz Europa. ?Es gibt auch Buchholz in Polen, in Slowenien, Südtirol oder Belgien?, sagt Mai. Der Zusatz ?Europa? sei nicht umsonst in den Vereinsnamen aufgenommen worden. In der Stimme von Helmut Mai klingt Stolz mit. ?Uns verbindet der Name, das schafft Vertrautheit?, sagt er.
Hinter dem Verein steht der Dorf- und Heimatverein der
Honschaft Buchholz. Geld gibt es von dieser Seite aus
nicht ? Fahrten, die die Buchholzer unternehmen, müssen
sie selbst bezahlen. Gut angelegtes Geld für die
Buchholzer: ?Wir sind eine große Familie?, sagt Helmut
Mai. Und wieder ist Stolz in der Stimme.
Quelle: RP
VON PHILIPP COENEN - 08.12.2008 - RP online Mönchengladbach
Mönchengladbach (RPO). Jürgen Esser ist ein echter
Zuckerbäcker. In seiner Produktionsstätte in Buchholz
stellt er tonnenweise Konfekt und Feinbackwaren her. Und
um die Weihnachtszeit boomt sein Geschäft, denn die
Gladbacher lieben Süßes.
Buchholz Weihnachtsstimmung? Die hat Jürgen Esser (61)
schon seit August. Wenn andere Menschen aus dem
Sommerurlaub kommen, dann zerbricht der Gladbacher
Bäcker von Feinbackwaren und Konfekt sich das Köpfchen
über leckere Weihnachtssterne, Spekulatius, Printen und
Lebkuchen. In seiner 1200 Quadratmeter großen
Produktionsstätte in Buchholz rattern die Bänder. Auf
einer 65 Meter langen Backstraße rollen gerade köstlich
riechende und mundgerechte Häppchen an: die
Kokosmakronen. Schnell müssen diese jetzt runterkühlen.
Denn sonst hält der Schokoladenüberzug nicht. Stressig?
?Das ist es um die Weihnachtszeit immer?, sagt Jürgen
Esser.
Wie soll es auch anders sein. Erst jüngst hat eine
Studie des Deutschen Apothekerverbandes belegt: Die
Nordrhein-Westfalen sind echte Naschkatzen. Demnach
greift fast ein Viertel täglich zu Süßigkeiten (23
Prozent) ? fast ein Drittel (29 Prozent) schnuppt zwei-
bis dreimal pro Woche. Der Bundesdurchschnitt liegt
gerade einmal bei 20 Prozent! Für Jürgen Esser bedeuten
diese Zahlen aber nur eines: gute Umsätze. ?Das
Weihnachtsgeschäft macht 50 Prozent des Jahre aus?, sagt
seine Tochter Sabina Groß (40), die die Firma zusammen
mit ihrem Vater leitet.
?Eben ein echter Familienbetrieb?, sagt Jürgen Esser.
Schon sein Großvater und Vater hatten eine eigene
Bäckerei. Nach der Ausbildung zum Zuckerbäcker machte
sich Jürgen Esser selbständig, indem der gebürtige
Giesenkirchener nach Buchholz zog und in den 70er Jahren
in der ehemaligen Volkshochschule seine Firma gründete.
Die feiert Ende des Jahres 40-jähriges Bestehen ?und in
all der Zeit ist es mir immer nur auf eines angekommen:
auf Frische und Qualität?, sagt er und begutachtet mit
wachsamen Auge seine Plätzchen, die über die Backstraße
rollen und am Ende von seinem Azubi per Hand mit
Schokolade veredelt werden.
Handarbeit, die findet trotz zig Maschinen immer wieder
in der Bäckerei statt. Neben einem riesigen Ofen ist
einer von Jürgen Essers 50 Mitarbeitern gerade damit
beschäftigt, die Böden des Butterstreusels von Blech-
auf Plätzchengröße mit der Hand zu schneiden. Und auch
hier wird wieder die Backware per Hand mit Schokolade
überzogen.
Apropos Schokolade: In dieser könnte Jürgen Esser baden,
wenn er denn wollte. Denn eine Etage tiefer, unter der
weißgefliesten Produktionshalle stehen zwei riesige
Tanks, gefüllt mit jeweils zehn Tonnen flüssiger
Zartbitter- und Vollmilchschokolade, stets aufgewärmt
auf 42 Grad Celsius. ?Im Jahr verarbeiten wir ganze 150
Tonnen Schokolade?, sagt Sabina Groß.
Inzwischen ist es Mittagszeit, im Ladenlokal nebenan
wird es proppevoll. Hier werden die süßen Leckereien
direkt an den Mann gebracht. Wer keine Lust hat, nach
Buchholz zu kommen, ?der kann unsere Produkte aber auch
im Versandhandel bestellen?, erzählt Sabina Groß stolz.
Seit zehn Jahren sind die Köstlichkeiten der Familie
Esser in Katalogen, wie Otto oder Quelle zu bestellen.
?Und die Nachfrage ist riesig?, meint sie.
Beschweren, das können sich die Essers nicht. Auch wenn
die Discounter immer wieder mit Billigangeboten
versuchen Kunden zu locken. ?Viele Leute wollen eben
echte Frische und die gibt es hier.? Klar, dass deshalb
auch nach wie vor die Wochenmärkte von den Essers mit
ihren Ständen abgeklappert werden. ?So haben wir
angefangen, und diese Tradition wollen wir auch
aufrechterhalten.? Eben echte Familiensache und die
liegt auch immer noch im Naschen. Wenn es nach Jürgen
Esser ginge, würde er das ganze Jahr über nur
Kräuterprinten herstellen. Die liebt er einfach, denn
sie sind so wahnsinnig lecker. ?Schauen Sie mich an, das
sieht man doch?, sagt er und schmunzelt.
Quelle: RP online
VON GARNET MANECKE - 13.10.2010 - RP online Mönchengladbach
Mönchengladbach (RPO). Für zwölf Leser der Rheinischen
Post öffnete die Feinbäckerei Esser in Buchholz die
Türen ihrer Backstube. Sie erhielten einen Einblick in
die Produktion von Johannisbeertörtchen. Die jungen
Teilnehmer zeigten ihre Begeisterung in Form eines
kleinen Mundraubs.
Vivian (sechs Jahre alt) hat vor Staunen den Mund offen,
Torges (sieben) Augen werden immer größer. Auf Augenhöhe
der beiden Kinder purzeln Johannisbeertörtchen mit
Schokoglasur in den Karton. Eine Leckerei nach der
anderen kippt vom Band in die Luft, um mit einem dumpfen
Laut in dem mit Folie ausgelegten Karton zu landen.
Vivian und Torge stehen mitten im Keks-Paradies.
Zusammen mit zehn weiteren RP-Lesern durften sie einen
Blick in die Produktion der Feinbäckerei Esser in
Buchholz werfen.
Bevor die Besucher in die Keksfabrik dürfen, müssen sie
Hygienemäntel und Haarhauben anziehen. Ausnahmsweise hat
Junior-Chefin Sabina Groß (42) für die RP-Leser die Tür
in die Backstube geöffnet. "Das machen wir wegen der
strengen Hygienevorschriften eigentlich nicht mehr",
sagt sie. Auf dem Tisch stehen Teller mit Plätzchen.
Appetit-Happen für die Besichtigung.
Wie in der Weihnachtsbäckerei
Ein Aroma-Gemisch nach gebackenem Mürbeteig, Schokolade
und Marmeladefüllungen kitzelt in der Nase. In der
ersten Halle der Fabrik, die sich im Gebäude und auf dem
Schulhof der ehemaligen Buchholzer Dorfschule befindet,
stehen die Maschinen still. Die Gebäck-Chargen sind
sauber gestapelt und beschriftet. Das muss sein, weil
bei Problemen genau zurückverfolgt werden muss, welche
Butter- oder Zucker-Charge verwendet wurde.
"Ich hätte mir das viel automatisierter vorgestellt",
sagt Annette Christel. "Es ist sehr viel Handarbeit
hier." An den Maschinen werden Waffelröllchen in
Schienen gelegt, die in der Überzugmaschine
verschwinden. Michael Esser, der 19-jährige Enkel von
Firmengründer Jürgen Esser schneidet Streuselkuchen mit
Kirschmarmelade-Füllung in mundgerechte Stücke.
Erinnerungen an die Weihnachtsbäckerei der Kindheit
werden an den Rührmaschinen hergestellt. "Guck mal, wie
groß das Butterstück ist", ruft Vivian ihrer Mutter zu
und zeigt in die Schüssel, die ihr bis zur Brust reicht.
"So ein großes Stück Butter habe ich noch nie gesehen."
Auch die Menge an Eiern und Zucker übersteigt eindeutig
die haushaltsübliche Menge.
Der Mürbeteig, der daraus geknetet wird, ist für die
Johannisbeertörtchen bestimmt. "Die mag ich am
liebsten", sagt Christine Manthei. Die 13-Jährige ist
mit ihrem Vater gekommen. Jetzt sieht sie zu, wie der
Mürbeteig zu kleinen Törtchen auf das Band gespritzt
wird und wenige Zentimeter weiter ein dicker Tropfen
Johannisbeermarmelade in dessen Mitte landet. Am Ende
des Produktionsbands sind die Törtchen abgebacken, mit
Schokolade unterspritzt und essfertig. Nun darf jeder
von den fruchtigen Keksen probieren. Dass ein Plätzchen
übrig ist, bleibt nicht unbemerkt. Im Vorbeigehen
verschwindet die Leckerei schnell in Torges Mund.
Zum Abschied nehmen die Gäste ein Stück Feinbäckerei
Esser mit nach Hause: Mit Edel-Butterspekulatius und
Schokogebäck gibt es einen kleinen Vorgeschmack auf
Weihnachten.
Quelle: RP online
VON CHRISTIAN LINGEN - 18.09.2011 - RP Mönchengladbach
eingescannter Artikel
Quelle: Rheinische Post Mönchengladbach Auflage,
Stadtteile
VON CHRISTIAN LINGEN - 23.09.2011 - RP Mönchengladbach
eingescannter Artikel
Quelle: Rheinische Post Mönchengladbach Auflage,
Stadtteile
VON KLAUS PILLEN - 23.10.2012 - WZ online Mönchengladbach
Der Meweshof wurde aufwändig saniert. Altes wurde, wo
es ging, erhalten. Dafür könnte er nun ausgezeichnet
werden.
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VON FLORIAN RINKE - 14.11.2012 - RP online Mönchengladbach
Mönchengladbach (RP). Mit viel Liebe zum Detail hat
Heinrich Gerards den denkmalgeschützten Meweshof
restauriert. Dafür bekam er nun eine Urkunde verliehen.
Früher habe er in seinem Kinderzimmer bei Minusgraden
geschlafen, sagt Dr. Heinrich Gerards und öffnet die Tür
des Raumes. Unwillkürlich zieht man den Kopf leicht ein,
Türen und Decke sind niedriger als in Neubauten. Dafür
ist es warm: "Durch die intensive Dämmung haben wir
inzwischen fast einen Niedrigenergiestandard erreicht."
Seit November 2005 restauriert Gerards nun schon den
Meweshof in Buchholz. In diesem Jahr bewarb er sich mit
dem Gehöft zusammen mit 54 weiteren Denkmalbesitzern um
den Rheinischen Denkmalpreis. Auch wenn es für den Sieg
ganz nicht reichte, wurde dem Gebäude eine besondere
Auszeichnung zuteil: Gemeinsam mit drei anderen
Bauwerken wurde der Meweshof von
NRW-Stadtentwicklungsminister Michael Groschek mit einer
Urkunde geehrt.
Vermutlich 1732 erbaut
Der Minister würdigte damit die perfekte Symbiose aus
Vergangenheit und Moderne, die Gerard mit Unterstützung
des Viersener Architekten Martin Breitenbach schuf. Beim
behutsamen Umbau des vermutlich 1732 erbauten Gebäudes
gelang es, den bäuerlichen Charakter zu erhalten und das
Gebäude gleichzeitig durch den Einbau neuer Heiztechnik
an aktuellen Bedürfnissen auszurichten. Statt Kohleofen
und Herdfeuer gibt es nun Sonnenenergie und Holzpellets.
Auch die Wände wurden gedämmt: "Wir haben das ganze Haus
nach außen hin verkapselt." Wie effektiv das war, merkt
man, wenn man vom warmen Kinderzimmer über die alte
Steige auf den Dachboden geht, wo einem Kälte in die
Glieder fährt.
Ganz anders in den restlichen Räumlichkeiten. Im
ehemaligen Kuhstall ist inzwischen ein Atelier
entstanden, in dem Gerards Frau, eine Hobby-Malerin,
ihre Bilder ausstellt. In der früheren Sattelkammer
wohnt der Sohn, das Wohnhaus wird bald von einer Familie
aus Düsseldorf bezogen. Schon jetzt freuen sie sich auf
einen traumhaften Blick aus dem Wohnzimmerfenster, wo
Gerard eine Streuobstwiese angelegt hat.
Mit traditionellen Hölzern restauriert
Der Meweshof sollte möglichst naturnah restauriert
werden. Daher wurden, soweit möglich, historische
Materialien verwendet. "Alle Wände sind lehmverputzt und
wir haben traditionelle Hölzer wie Eiche, Fichte und
Tanne verwendet." Türschlösser ließ Gerards durch einen
Schmied reparieren: "Die Schlösser gibt es heute so gar
nicht mehr."
Sobald der Hausherr mehr Zeit hat, will er auch die
Ursprünge des Hofs weiter erforschen. Dessen Name geht
auf seinen Großvater Bartholomäus zurück, der
plattdeutsch "Mövess" genannt wurde und den Hof erwarb.
Doch die Besitzstände vor der Namensgebung sind unklar:
"Ich würde gerne Nachforschungen dazu anstellen."
Quelle: RP online
VON TIM SPECKS - 08.10.2015 - RP online Mönchengladbach
Mönchengladbach (RP). Die Confiserie Esser ist in ganz
Deutschland bekannt. Seine Gladbacher Wurzeln vergaß der
Familienbetrieb aber nie.
Ihre Waren stehen in den Regalen der größten deutschen
Supermärkte, sie verarbeiten Zutaten aus aller
Herrenländer und vor kurzem ging der firmeneigene
Onlineshop an den Start. Was sich nach der Beschreibung
eines multinationalen Großkonzerns anhört, trifft in
Wahrheit auf Familie Esser aus Buchholz zu. Vor über 40
Jahren gründete Jürgen Esser die Confiserie "Esser
Konfekt und Feingebäckherstellung". Die Zuckerbäcker
sind längst in der ganzen Bundesrepublik bekannt, doch
die Confiserie ist untrennbar mit ihrer Heimat
Mönchengladbach verbunden. Ein Blick auf ein
Familienunternehmen, das seine Wurzeln nie vergaß.
Rückblick: Nachdem Jürgen Esser mit seiner Frau Marianne
in den 60er Jahren Gladbacher Wochenmärkte mit den
Produkten seines Vaters beschickte, gründet er 1969
seine eigene Firma. Zunächst backt er in seinem ersten
Betrieb in Erkelenz nur für den eigenen Vertrieb, schon
nach kurzer Zeit aber stellt sich ein so großer Erfolg
ein, dass auch andere Marktbeschicker die Waren der
Firma Esser vertreiben. Die Nachfrage nach den
Spezialitäten der Familie erfordert aber weitere
Vergrößerungsmaßnahmen. Im Jahr 2007 zieht die
Confiserie schließlich auf das heutige Firmengelände in
Buchholz.
Auch heute geht die Erfolgsstory weiter: Mittlerweile
wurde der Bau in Buchholz dreimal erweitert. Auf 2900
Quadratmetern bietet die Confiserie Feingebäck-,
Konfekt- und Waffelspezialitäten an. Mit sichtbarem
Erfolg - Kunden, die teils von weit entfernten Orten aus
nach Buchholz kommen, um hier einzukaufen, verlassen die
Confiserie mit Kartons voller Backspezialitäten. 40
Mitarbeiter sind in der Firma angestellt, mittlerweile
ist Sabina, Jürgen Essers Tochter, Geschäftsführerin.
"Mein Vater ist aber noch überall präsent und aktiv,
dafür bin ich sehr dankbar", sagt sie. Vor kurzem konnte
der Firmengründer den nächsten Schritt seiner Confiserie
von Mönchengladbach aus raus in die große Welt erleben:
Über einen Onlineshop sind alle Produkte der Firma
deutschlandweit erhältlich. Bereits einen Tag nach dem
Start der Plattform gingen die ersten Bestellungen ein.
Trotz des Erfolgs weit über die Grenzen der Stadt hinaus
hat das Familienunternehmen nie vergessen, wo die
Wurzeln des Betriebs liegen. "Mein Vater und ich fahren
immer noch jede Woche auf die Gladbacher Wochenmärkte",
erzählt Sabina Esser. "Wir sehen uns als Gladbacher
Unternehmen und sind stark mit Buchholz verwurzelt",
erzählt Esser weiter und verdeutlicht die
Heimatverbundenheit mit einer Anekdote: Der Betrieb
musste ausgebaut werden, in Buchholz fehlte jedoch
eigentlich der Platz hierfür. Doch bevor die Firma auf
ein Grundstück in Rath-Anhoven ziehen musste, bot eine
Nachbarin einen Teil ihres Grundstücks zum Kauf an.
Familie Esser baute schließlich dort an und entschied
sich gegen eventuelle wirtschaftliche Vorteile eines
Umzugs und für den Standort Mönchengladbach. "Wir sind
auf jeden Fall ein heimatverbundener Betrieb", sagt
Sabina Esser. Einige ihrer Mitarbeiter stammen selbst
aus Buchholz und auch in der Produktion selbst wird die
Verwurzelung mit Buchholz deutlich: Neben international
eingekauften Rohstoffen verarbeitet die Confiserie auch
Eier vom Bauern um die Ecke. "Wenn wir regional
einkaufen können, bevorzugen wir Gladbacher
Unternehmen", sagt Sabina Esser.
Demnächst will Familie Esser auch Menschen, die den Weg
von weit weg nach Buchholz finden, ihre Heimat näher
bringen. In einem Café auf dem Betriebsgelände können
Gäste dann einen Film über die Geschichte der Confiserie
sehen. Schon heute können die Kunden im Laden eine
Mischung der Gebäckspezialitäten kaufen - den "Gruß aus
Mönchengladbach". So tragen sie den Geschmack der Heimat
hinaus in die Welt.
Quelle: RP online
VON NINA JEDRYCHOWSKI - 31.12.2016 - RP online Mönchengladbach
Mönchengladbach (RP). Buchholz Sun und Chica - das sind
doch mal außergewöhnliche Rezeptideen für den
Silvesterabend! Unsere Leser verraten einige ihrer
Cocktailtipps zum Jahresende.
Unser Leser-Aufruf, die besten Cocktail-Rezepte zu
Silvester 2016 zu schicken, fand außergewöhnliche
Resonanz.
Ulrike-Una Geiger etwa schickte der Redaktion per
Facebook ihr bestes Rezept für den Silvesterabend: der
Buchholz Sun - ein Klassiker im Dorf Buchholz. Dieser
Flecken liegt im äußersten Südwesten von
Mönchengladbach. Die Idee zum dorfeigenen Cocktail
stammt von den Dorfbewohnern selbst - natürlich. 2011
haben sich die Mitglieder des Dorf- und Heimatvereins
etwas besonderes überlegt. Für die alljährlichen
Laurentiuskirmes mixten sie zum ersten Mal den
dorfeigenen Cocktail. Auf die Idee waren die
Vereinsmitglieder bei einem Spaziergang gekommen. "Je
nachdem, wie die Sonne auf die Häuser an der
Laurentiusstraße steht, können die Bewohner einen
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang beobachten", sagt
Geiger. Diese Sonnenauf- und -untergänge spiegeln sich
optisch im Cocktailglas des Buchholz Sun wieder. Im Mai
2012 erschien dann das Rezept in der Zeitschrift
"Buchholz Aktuell". "Somit müsste eigentlich jeder
Dorfbewohner das Rezept zu Hause liegen haben", sagt
Ulrike-Una Geiger. Für alle, die das Rezept verlegt
haben oder noch nicht wissen, womit sie Silvester
anstoßen wollen, haben wir das Rezept aufgeschrieben.
Wem der Buchholz Sun mit Eierlikör für den
Silvesterabend nicht behagt, folgt vielleicht dem
Vorschlag von Sylvia Nellessen, den sie ebenfalls per
Facebook übermittelte. Ihr absoluter Favorit unter den
Cocktails zum Jahreswechsel heißt Chica (siehe Infobox).
Dieser Drink ist eigentlich ein Urlaubscocktail.
Komplett unbekannt unter den Cocktailtrinkern wie der
Buchholz Sun ist er nicht -exklusiv ist der Chica
dennoch. Anders als Sex on the Beach, Tequila Sunrise
oder Long Island Ice Tea steht der Chica nicht auf der
Cocktailkarte in den Mönchengladbacher Bars. Damit der
Drink kein Exot unter den Lieblingsdrinks bleibt, haben
wir das Rezept für den Silvestercocktail
zusammengefasst.
Buchholz Sun 8 cl Eierlikör 24 cl Milch 3 cl Erdbeerlimes und Crushed Ice. Zunächst kommt das Eis ins Glas. Es folgt der Eierlikör. Dann wird die Milch langsam auf den Eierlikör gegossen, so entsteht ein gelb-weißer Verlauf im Glas. Zuletzt kommt der Erdbeerlimes ins Glas. Durch den zarten Verlauf der drei Flüssigkeiten ähnelt der Drink einem Tequila Sunrise. |
Chica 3 cl Tequila 3 cl Licor 43 2 cl Sahne 2 cl Maracujasaft und Crushed Ice. Auch hier kommt zunächst das Crushed Ice in das Cocktailglas. Die restlichen Zutaten werden einfach zusammengemixt und dann zum Crushed Ice ins Glas gegossen. |